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Vor zig Jahren hatte die Werbefirma des Produkts „Gauloises“ einen guten Werbe-Einfall. Ein Mann in lässiger Kleidung saß auf einer Treppenstufe im sonnigen Süden der Welt, umgeben von Blumen und dem Summen der Bienen und sagte lässig in die Augen des Lesers hinein „Heute tue ich mal das, was ich am liebsten tue – nämlich nichts !“
Man konnte der Reklame nicht entgehen – sie tauchte an Plakatwänden auf, in diversen Zeitschriften und sogar im Kino. Es war für mich wie ein Mantra. Und ist es auch heute noch.
Denn ich muß gestehen: Ich bin auf Grund dieser Reklame eine faule Socke geworden ! Jawohl !
Wenn ein freier Tag heran naht, plane ich diverse Tätigkeiten. Es läuft wie ein Film in meinem Kopf ab. Ich sehe mich den Balkon herrichten, die Fenster putzen, Klamotten aussortieren – alles Tätigkeiten, die glücklicherweise Aufschub dulden – und am Ende der Fantasien ist mir, als hätte ich das alles schon in der Realität getan.
Und dann kommt der freie Tag – und ich mache NICHTS. Für diese Zwecke habe ich mir diverse Orte geschaffen für alle Wetterbedingungen. Am besten ist die Wetterbedingung „Regen und Kälte“. Dann darf ich das NICHTS auf der Liege liegend erleben. Ich schaue dabei mehr oder minder unaufmerksam den Landfrauen zu, wie sie von Gut zu Gut mit dem altmodischen kleinen Bus fahren und dort bekocht werden. Jede Menge Landfrauen quer durch die Republik habe ich aufgenommen im tollen TV, der bis zu vier Aufnahmen gleichzeitig zuläst. Es sind also immer Landfrauen da.
Ich sitze mit in der Küche, schaue, wie sie aus Tüllen etwas hinauspressen – Püree oder Sahne. Schaue, wie sie dekorieren und meine Gedanken schweifen ab ins NICHTS. Der Kopf soll leer werden. Bei den Landfrauen funktioniert es immer ! Sie sind gescheit und attraktiv, fast in meinem Alter, haben alle eine glückliche Familie und ein tolles Haus und können so gut kochen, wie meine Oma.
Die Oma kannte diese Zigarettenreklame des Nichtstuns nicht – sie war immer fleissig und in...