![Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks]()
Frau Dr. Barbara Hendricks ist Kleverin, Niederrheinerin und hat sehr große Chancen, bei den Bundestagswahlen 2017 für den Wahlkreis Kleve direkt gewählt zu werden. Ich lernte sie im Jahre 2015 in einer Diskussionsrunde in der Mühle Keeken kennen und schätzen. Auch sie war gerne bereit, meine vier Fragen zu beantworten.
1. Liebe Frau Dr. Hendricks, durch die Einführung des Mindestlohns sind keine Arbeitsplätze "auf der Strecke" geblieben. Sehen Sie kurz- oder mittelfristig die Möglichkeit, den Mindestlohn deutlich (auf ca. 12 bis 13 Euro) anzuheben?
Der Mindestlohn ist ein historischer Meilenstein. Das ist die größte Sozialreform der letzten Jahrzehnte. Die von vielen Experten vorhergesagten Jobverluste durch den Mindestlohn sind ausgeblieben. Im Gegenteil: Die Beschäftigung hat kontinuierlich zugenommen und für viele Beschäftigte bedeutete die Einführung des Mindestlohnes die größte Lohnerhöhung seit langem. Ob der Mindestlohn angehoben wird, muss in diesem Jahr die Mindestlohnkommission entscheiden. Die Mindestlohnkommission ist ein neunköpfiges Gremium, in dem Arbeitgeber und Gewerkschaften vertreten sind. Alle zwei Jahre soll die Kommission Vorschläge machen, in welchem Umfang der Mindestlohn angehoben wird.
2. Durch die Aufnahme vieler hilfebedürftiger Flüchtlinge verzeichnen wir eine Wohnungsnot. Wie sollte Ihrer Meinung nach dieses Problem zu lösen sein - evtl. durch Ausbau des sozialen Wohnungsbaus?
Als Bauministerin will ich verhindern, dass es zu Konkurrenz zwischen Einheimischen und Flüchtlingen auf dem Wohnungsmarkt kommt. Schon lange bevor die Problematik durch die hohen Flüchtlingszahlen noch einmal deutlich verschärft wurde, haben wir uns in der Regierungskoalition der enormen Herausforderung des knappen bezahlbaren Wohnraums angenommen. Klar ist, wir brauchen pro Jahr mindestens 350.000 neue Wohnungen. Unter dem derzeitigen Mangel leiden vor allem Menschen mit einem niedrigen oder durchschnittlichen Einkommen. Sie können sich die...